Übermorgen erscheint die erste digitale Folge des Thrillers Deathbook von Andreas Winkelmann. Nach dem Bericht über das Bloggercasting und dem Interview mit Insa Kohler soll allerdings nicht der Eindruck enstehen, mein Blog sei reine Promofläche für den Rowohlt Verlag. Mich fasziniert dieses Projekt, bei dem die Grenzen zwischen Buch und Netz, Autor und Blogger, Leser und Erzähler verschwimmen. So werden heute Geschichten erzählt! Was hinter den Kulissen geschah, wollte ich von Jennifer Jones, Leiterin Onlinemarketing bei Rowohlt, wissen. Ein paar Dinge hat sie mir dann auch verraten.
Ein Blogger, der beim Thriller eines bekannten Autors mitschreibt – wer hat sich das ausgedacht?
Die Idee entstand in einem Workshop, den wir bei uns im Verlag zusammen mit dem Autor, dem Verlags-Team und der Agentur VM-People veranstaltet haben. Uns war von Anfang an klar, dass wir sehr viele Social-Media-Elemente in diesem Projekt haben werden und wollen, und wollten mit dem Austausch untereinander klarer strukturieren, wie und wo welche Erzählfäden zusammen laufen. Dadurch, dass Deathbook ja vor allem auch ein Serien-Thriller ist, gibt es natürlich auch verschiedene Zeitebenen, die auf den verschiedenen Plattformen zusammenfinden müssen.
Wir wollten dann vorab auch schon mal ein wenig „Buzz“ generieren, und dabei entstand die Idee eines Prologs, der von einer der Figuren aus dem Buch vorab erzählt wird. Diese Figur ist auch im Buch ein Blogger, allerdings ein etwas paranoider, so dass die Vor-Geschichte, die wir auf www.postenundsterben.de erzählen, sehr verworren ist. Und für den Leser, der ganz genau hinschaut, lässt sich auch das ein oder andere Rätsel lösen. Da wir gerne wollten, dass ein echter Blogger diesen Prolog schreibt, haben wir das Blogger-Casting entwickelt, das auch sehr erfolgreich gelaufen ist. Und mit unserer Wahl sind wir super zufrieden. Insa Kohler hat ganz großartig, paranoide Texte geschrieben. ;-)
Welche Rolle spielt die Bloggerin bei eurem Projekt?
Insa hatte die Aufgabe, die Figur, die Andreas Winkelmann schon ins Deathbook geschrieben hatte, zum Leben zu erwecken. Sie musste einen Teil der Vorgeschichte erzählen, die diese Figur schon vor dem Start der Handlung erlebt hat. Schwierig war dabei sicher vor allem, dass sie nicht zu viel verraten durfte. Da das Deathbook als Serie erscheint, ist es sehr schwierig nichts vorwegzunehmen, was zu viel verraten würde. Denn für den Leser soll es ja spannend bleiben. Zudem ist die Figur aus dem Buch eben sehr paranoid, sieht überall Geister und fühlt sich bedroht. Insa musste also diesen Stil aufgreifen, und mit ihren Worten, die Gefühlslage der Figur wiedergeben.
Für uns war das eine sehr spannende Zusammenarbeit, die sehr fruchtbar war und auch viel Spaß gemacht hat.
Rücken die Abteilungen Lektorat und Marketing im Verlag bei transmedialen Projekten enger zusammen?
Wir sind auf jeden Fall zusammengerückt, denn nur im Team kann man so ein Projekt umsetzen. Alle Bereiche sind stärker gefordert als bei klassischen Buchprojekten. Es müssen einfach sehr viele neue Überlegungen angestellt werden, vieles gemeinsam durchdacht und erarbeitet. Daher würde ich sagen, dass es sich auf jeden Fall nur im Team umsetzen lässt.
Was ist deine Aufgabe beim Projekt Deathbook?
Meine Rolle ist die Koordination aller Social-Media- und Online-Aktivitäten. Es gibt ja zahlreiche Webseite und Plattformen, die erstellt und mit Inhalten gefüllt werden müssen. Das geht dann von der Entwicklung der Grundidee bis zur Gestaltung. Auch viele Texte und Inhalte werden von meinem Team und mir selbst erstellt. Zudem plane ich die Online-Werbe-Kampagne und sorge dafür, dass das Deathbook überall zu finden ist ;-)
Vielen Dank für deine Zeit!
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