Indiebookday, oder was eBooks mit Schokolade zu tun haben

Den Indiebookday habe ich in London verbracht. Mit vielen Tipps für britische Indiepublisher* und Londoner Bookshops auf meiner Twitter-Timeline zog ich los. Trotzdem blieb meine Suche glücklos, die kleine Auswahl der vom freundlichen Buchhändler vorgeschlagenen Indiebücher passte nicht so recht zu meiner Vorstellung von dem, was ich gerade lesen wollte. Am Ende des Tages kaufte ich dann bei der vor einer Woche eröffneten eBook Boutique Minimore ein eBook aus einem elektrischen Indieverlag.
Der unkomplizierte Onlinekauf in einer „Boutique“, die erfolglose Offline-Suche und die Twitter-Diskussion über den perfekten Bookshop (mit Kuchen) brachte mich wieder auf einen Gedanken, mit dem ich schon seit einiger Zeit liebäugel: Schokolade als Vehikel für eBooks. Bücher und Schokolade – das ist nicht nur für mich, sondern bestimmt auch für Tausende Naschkatzen und Leseratten eine unwiderstehliche Mischung. Nicht ohne Grund haben die meisten Buchläden Kaffee und Kuchen im Angebot – oder wer hat dort schon mal einen Würstchengrill gesehen?

 

 

Eine Mischung aus Bookshop, Urban Outfitters und MyMuesli

Vor meinem inneren Auge klicke ich mich bereits durch meinen virtuellen Webshop eBooks & Chocolate. Jeder Genießer kann sich dort in wenigen Klicks die passende eBook-Schoko-Kombination für sich selbst oder zum Verschenken zusammenstellen. Man wählt seine Lieblingssorte oder sein Lieblingsgenre und bekommt dann passende Kombinationen vorgeschlagen. Mein Shop befriedigt die Liebe zu Büchern und die Sucht nach Schokolade (oder andersrum) und macht eBooks verschenkbar. eBooks & Chocolate verbindet das verführerische Sortiment des Schokoladengeschäfts aus dem Roman Chocolat mit den Kombinationsmöglichkeiten von MyMuesli, der individuellen Beratung von Urban Outfitters und dem spielerischen Design eines Valentine Google Doodles.

GoogleDoodle

Googles interaktives Doodle für virtuelle Pralinenkreationen

Schokolade als Vehikel für eBooks

schokolade

Jede Tafel ein eBook!

In Gedanken entwerfe ich bereits den Business Plan und überlege, zu welchem Einkaufspreis ich die Schokolade vom Hersteller beziehen könnte. Vor einigen Wochen hätte ich fast bei Ritter Sport angerufen, um eine eBook-Collection vorzuschlagen. Vollmilch-Nuss mit Liebesromanen und Edelherb mit politischen Sachbüchern. Kinderschokolade mit den Fünf Freunden oder den drei ???. Welche Sorte zu Indie-eBooks passen würde, fällt mir allerdings nicht auf Anhieb ein. Welches Potential in virtuellen Büchern steckt, ist jedoch nicht zu übersehen. Sie kosten oft nicht viel mehr als eine Tafel Schokolade und reichen als meist kurzes Lesevergnügen so lange, bis die Tafel leer ist. Als eBooks first oder eBook only fehlt ihnen nur das Trägermedium, um verschenk- und auch außerhalb des Netzes kauf- und sichtbar zu werden. Schokolade löst dieses Problem vorzüglich und hat die Macht, ein Buch aus seinem virtuellen Bookshelf ins Supermarktregal zu bringen. Dazu reichen ein QR-Code und ein Anruf bei Milka oder Ritter Sport. Wieso ist da eigentlich noch keiner vor mir drauf gekommen?

Am nächsten Tag halte ich im Londoner Supermarkt einen Schokoriegel in der Hand, auf dem zu lesen ist:

KindleeBook

* AndOtherStories, Faber Books, Galley Beggars, Salt Publishing, Peirene Press, Pushkin Books, Virago Books – Vielen Dank dafür an Lisa Peter, den Mairisch Verlag und den netten Buchhändler vom London Review Book Shop.

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